Hoffnungstrading. Ganz offen gesagt, ich kenne keinen Trader, der nicht schon einmal in diese Falle getappt ist. Heute schauen wir uns an, warum Hoffnungstrading ein extrem gefährlicher Fehler ist und wie du diese Fallen vermeiden kannst.
Was ist Hoffnungstrading?
Hoffnungstrading passiert, wenn du in einer Position bleibst, in der du Verluste machst, in der Hoffnung, dass sich die Situation wieder verbessert. Das kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Ich werde dir ein paar Beispiele aus meiner eigenen Tradingkarriere geben, in denen ich selbst in diese Falle getappt bin.
Beispiel 1: B9K
Ein gravierendes Beispiel war meine Investition in die Aktie B9K während des neuen Marktes. Ich habe diese Aktie damals mehr als verdoppelt, aber ich habe den Absprung verpasst. Stattdessen habe ich gehofft, dass sie sich wieder erholt. Die Warnsignale waren da, aber ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass die Aktie nichts mehr wert war. Am Ende ging die Firma pleite und ich habe einen kompletten Verlust erlitten.
Beispiel 2: PayPal
Ein neueres Beispiel ist mein Trade auf PayPal. Ich bin nach wie vor optimistisch und glaube, dass die Aktie steigen wird, aber ich bin im Minus. Auch hier hat die Hoffnung eine Rolle gespielt. Ich habe die Aktie in mein Langzeitdepot verschoben, ohne klare Kriterien für einen Ausstieg festzulegen. Das war ein Fehler.
Psychologische Fallen des Hoffnungstradings
Hoffnungstrading wird oft durch psychologische Faktoren verstärkt. Hier sind drei häufige Fallen:
- Verlustaversion: Wir haben ein starkes Unbehagen, Verluste zu realisieren. Das führt dazu, dass wir an verlustbringenden Positionen festhalten.
- Kognitive Dissonanz: Wir belügen uns selbst und vermeiden unangenehme Wahrheiten. Viele Trader blenden verlustbringende Aktien einfach aus.
- Mean Reversion: Die Annahme, dass Aktien immer zu ihrem Mittelwert zurückkehren. Das ist oft nicht der Fall, wie mein Beispiel mit B9K zeigt.
Anzeichen für Hoffnungstrading
Hier sind einige typische Anzeichen, dass du in die Hoffnungstrading-Falle getappt bist:
- Du setzt keinen Stop-Loss, weil du denkst, die Aktie wird schon wieder steigen.
- Du findest immer neue Gründe, warum du im Trade bleiben solltest, obwohl die Aktie weiter fällt.
- Du kaufst nach, um deinen Einstandspreis zu verbessern, anstatt eine fundierte Entscheidung zu treffen.
- Du hast kein klares Ziel oder einen Plan, sondern lässt die Aktie einfach im Depot liegen.
Strategien zur Vermeidung von Hoffnungstrading
Es gibt verschiedene Strategien, die dir helfen können, Hoffnungstrading zu vermeiden:
- Regelbasiertes Trading: Lege klare Regeln fest, wann du einsteigst und wann du aussteigst.
- Stop-Loss Disziplin: Setze konsequent Stop-Losses und halte dich daran.
- Risikomanagement: Definiere deinen maximalen Verlust pro Trade, um deine Existenz nicht zu gefährden.
- Mentale Umprogrammierung: Bewerte den Markt objektiv und nicht emotional.
- Führe ein Tradingjournal: Analysiere deine Fehler und lerne daraus.
Praktische Tipps für bessere Entscheidungen
Hier sind einige Fragen, die dir helfen können, bessere Entscheidungen zu treffen:
- Was würde ich tun, wenn ich diesen Trade heute neu eröffnen würde?
- Betrachte dich selbst als Risikomanager und nicht als Hoffnungsträger.
- Fokussiere dich auf die Opportunitätskosten, wenn du in einem Trade verharrst.
Hoffnungstrading bedeutet letztendlich, keinen Plan zu haben. Als Trader solltest du immer einen klaren Plan verfolgen. Ich hoffe, diese Einblicke helfen dir, klügere Entscheidungen zu treffen und Hoffnungstrading zu vermeiden. Vielen Dank fürs Lesen und viel Erfolg bei deinen Trades!